Die Herbstferien sind für viele die Zeit, sich zu hause einzukuscheln und die fallenden Blätter zu beobachten. Für unsere Familie hieß es dieses Jahr jedoch: Abenteuer! Mit Oma, Mama, Papa und den drei Kids ging es mit dem Wohnmobil von Hessen nach Barcelona.
Das Wohnmobil
Unser Wohnmobil mieteten wir über Paul Camper, ein Online-Portal für Camper-Sharing. Hier kann man Camper privat mieten und genießt folgende Vorteile:
- Geprüfte Vermieter: Jeder Vermieter wird von PaulCamper geprüft, um sicherzustellen, dass alle notwendigen Unterlagen für den Camper vorhanden sind.
- Transparente Bewertungen: Bewertungen von vorherigen Mietern helfen bei der Entscheidung und stärken das Vertrauen innerhalb der Community.
- Persönliche Übergabe: Vor der Miete kann der Camper persönlich inspiziert, Probe gefahren und Fragen direkt mit dem Vermieter geklärt werden.
- Ein Preis für alles: Keine versteckten Kosten – Ausrüstung, Zusatzkilometer und Übergabe sind im Preis inbegriffen, abgesehen von den Treibstoffkosten.
- Sichere Bezahlung: Die Zahlung ist elektronisch und transparent. Bei Buchungen, die mehr als drei Monate in der Zukunft liegen, ist nur eine Anzahlung von 35% nötig. Akzeptierte Zahlungsmethoden sind SOFORT-Überweisung und Banküberweisung.
- Versicherungsschutz: Für den Fall der Fälle sind alle Camper versichert, zum Beispiel durch eine Vollkaskoversicherung der Allianz.
Den gemieteten Camper holten wir Samstagmorgens beim Vermieter ab. Nach einer kurzen Einweisung und dem Durchgehen der vorhandenen Mängel konnten wir das Wohnmobil nach Hause zum Einräumen fahren. Das Fahrzeug war bereits mit allem Nötigen ausgestattet – von Tellern, Töpfen, Besteck und Gläsern bis hin zu Stühlen und einem Tisch, was uns viel Vorbereitungszeit ersparte.
Packen als Tetris-Spiel
Das Einräumen gestaltete sich wie ein kleines Tetris-Spiel: Klamotten, Fahrräder, ein Fahrradanhänger, die Lieblingsspiele und -spielsachen der Kinder sowie das Paddleboard mussten ihren Platz finden.
Die Reise beginnt
Mit vollgepacktem Wohnmobil starteten wir gegen 11 Uhr unsere Reise, die uns zunächst durch Südwestdeutschland Richtung Basel und dann weiter quer durch Frankreich führte. Das Fahren des Wohnmobils war anfangs ungewohnt, doch nach etwa einer Stunde Fahrzeit gewöhnten wir uns daran.
In Frankreich angekommen, bemerkten wir schnell: Klobrillen an Raststätten sind oft Mangelware. Eine kurze Suche nach den Gründen ergab: Ohne Brille gibt es weniger Keime. Vandalismus und Kosteneinsparungen für die Betreiber sowie kulturelle Gewohnheiten, die das Sitzen ohne Brille bevorzugen, spielen ebenfalls eine Rolle. Für uns war dies allerdings neu und zunächst sehr ungewohnt.
Auch mussten wir uns erst mal bei der Fahrt mit dem Thema Maut in Frankreich vertraut machen.
Maut in Frankreich – Ein Überblick
- Verstehen Sie das System: Die Maut in Frankreich richtet sich nach der zurückgelegten Strecke. Man zieht ein Ticket bei der Einfahrt auf eine mautpflichtige Autobahn und bezahlt beim Verlassen die Gebühr entsprechend der gefahrenen Distanz.
- Zahlungsmethoden: An den Mautstellen kann man mit Bargeld, Kredit- oder Debitkarte zahlen.
- Planung ist alles: Um Überraschungen zu vermeiden, nutzen Sie Online-Mautrechner oder Apps, um die Kosten im Voraus zu ermitteln. So können Sie Ihr Budget besser planen und entscheiden, ob Sie vielleicht eine mautfreie Route bevorzugen.
Unser erster Halt: Campingplatz „Les Promenades“ in Quingey, Frankreich
Nach vielen Stunden Fahrt durch Deutschland und Frankreich erreichten wir den Campingplatz „Les Promenades“ in Quingey, Frankreich – ein idyllischer Ort am Fluss Loue.
Dieser familienfreundliche Campingplatz bot uns saubere Einrichtungen und einen direkten Stellplatz am Fluss – perfekt für einen entspannten ersten Abend. Nach einem kurzen Abstecher mit dem Fahrrad in die Stadt zum Pizza holen bei La Missimo, genossen wir die Ruhe des Ortes und machten uns Bettfertig.
Weiterfahrt nach Spanien
Nach einer erholsamen Nacht setzten wir unsere Reise fort und erreichten abends die Platja de Pals in Spanien. Da der Campingplatz „Camping Platja Brava“ im Oktober bereits geschlossen war, übernachteten wir auf einem nahegelegenen Parkplatz direkt am Meer.
Hier standen schon einige weitere kleine Camper. Auch ein Sanitärhaus gab es an dem Parkplatz, dieses war allerdings sehr ungepflegt und nur für den Notfall zu empfehlen. Leider war es schon dunkel und sehr windig wodurch wir keine Zeit mehr hatten uns den Strand genauer anzuschauen.
Gekocht wurden nur schnell noch ein paar Nudeln im Camper und dazu gab es ein paar Würstchen aus dem Kühlschrank. Dann war es an der Zeit, alle wieder fertig für das Bett zu machen, um uns auf den nächsten Morgen vorzubereiten.
Auf dem Weg zum erste Campingplatz in Spanien
Am nächsten Morgen begrüßte uns perfektes Abenteuerwetter mit 23 Grad und Sonnenschein. Dann direkt ein kurzer Spaziergang ans Meer, das Rauschen der Wellen und das Gefühl von Sand zwischen den Zehen. Die Kinder spielten am Wasser mit den Wellen und wir freuten uns auf tolle Sonnige Tage.
Nachdem wir alles gepackt hatten machten wir uns zuerst mal auf den Weg zu einem Supermarkt um uns mit allem nötigen einzudecken da wir ja mit einem Wohnmobil unterwegs waren und wir sobald dieses auf dem Campingplatz steht nicht mehr so einfach einkaufen fahren konnten.
Im Anschluss führte uns die Reise weiter nach Malgrat de Mar, einem charmanten Küstenort an der spanischen Costa Brava.
Campingplatz „Camping del Mar“
Auf dem Campingplatz „Camping del Mar“ fanden wir alles, was das Camper-Herz begehrt: Einen gepflegten Platz mit Supermarkt, Restaurant und Swimmingpool, sowie einen Kinderspielplatz und Strandzugang auf der anderen Straßenseite.
Leider war es am ersten Abend sehr windig und von dem eher schmalen Strand auf der anderen Straßenseite war durch die Flut und großen Wellen nicht mehr viel übrig.
Entdeckungen in Malgrat de Mar
Ein Ausflug nach Malgrat de Mar bot uns eine schöne Strandpromenade und ein charmantes Städtchen mit vielen kleinen Läden, Clubs und Bars. Außerhalb der Saison waren viele Geschäfte geschlossen, doch wir fanden einen schönen Souvenirladen, in dem wir einen Magnet für unseren Kühlschrank kauften, und machten ein Foto am Schriftzug „Malgrat de Mar“.
Gavina Village, ein Traum am Meer
Nach zwei Nächten auf dem Campingplatz in Malgrat de Mar entschieden wir uns, weiter in Richtung Barcelona zu fahren. Unser Plan war es, die Innenstadt von Barcelona zu erkunden. Allerdings fanden wir keinen geeigneten, bewachten Parkplatz für unser Wohnmobil. Online-Recherchen bestätigten, dass es schwierig sein kann, in der Stadt sicher zu parken, und dass Wohnmobile dort häufiger aufgebrochen werden.
Deshalb fuhren wir an Barcelona vorbei und suchten nach einem neuen Campingplatz. Unsere Wahl fiel auf Creixell und den Campingplatz „Gavina Village“. Creixell, ein kleines Juwel an der Costa Daurada, fasziniert durch seinen historischen Charme und die goldenen Strände. Bevor wir den Campingplatz ansteuerten, gingen wir noch einkaufen. Ein Lidl auf dem Weg beeindruckte uns mit seiner Größe, Sauberkeit und dem breiten Warenangebot.
Angekommen auf dem Campingplatz „Gavina Village“, fanden wir ein echtes Highlight: Ein Stellplatz für unseren Camper direkt zwischen Palmen, nur wenige Schritte vom Strand entfernt. Wir beschlossen, hier die letzten drei Nächte unseres Urlaubs zu verbringen.
Der Campingplatz bot ein breites Angebot an Aktivitäten: Sonnenbaden am Strand, Wasseraktivitäten, Schwimmen im Lagunenpool oder diverse Sportmöglichkeiten. Es gab eine kleine Snackbude mit Cocktails und ein Restaurant, in dem man im Außenbereich direkt im Sand am Strand speisen konnte. Nach einigen Cocktails bestellten wir eine köstliche Seafood-Paella und für die Kinder Pommes mit Nuggets. Die Kellner waren sehr freundlich und charmant.
Ein Tag am Strand und Minidisco
Am zweiten Tag zog es uns zum Strand. Wir starteten mit einem kräftigen Frühstück in den Tag – Eier und Speck, perfekt gebraten auf unserem praktischen Campingaz Party Grill*.
Nach dem Frühstück ging es mit Stühlen für die Erwachsenen, einer Decke für die Kinder, Volleybällen, Speed Badminton* und dem Paddleboard zum Strand. Trotz stärkerem Wind und Wellen kam alles zum Einsatz.
Am Abend freuten sich die Kinder auf ein weiteres Highlight: eine Minidisco, veranstaltet vom Campingplatz. Hier wurde zusammen mit den Kindern getanzt und die Kleinen konnten ein paar neue Moves lernen. Danach gab es ein Ratespiel mit Hollywood-Schauspielern, bei dem unsere Kinder noch Unterstützung benötigten, da ihnen Schauspieler wie Nicolas Cage oder Angelina Jolie noch unbekannt waren.
Somit ging ein weiterer Abend im kleinen Paradies zu Ende.
Fahrradausflug nach Torredembarra
Am letzten Tag in Creixell unternahmen wir einen Fahrradausflug nach Torredembarra. Das Küstenstädtchen beeindruckt mit seiner malerischen Altstadt, dem Leuchtturm und der lebhaften Promenade.
Bei unserer Entdeckungstour durch die Straßen von Torredembarra stießen wir auf eine charmante Eigenart des lokalen Lebens in Spanien – die Siesta.
Die Spanische Siesta
Die meisten kleineren Geschäfte waren hier zwischen 14 und 17 Uhr geschlossen. Diese traditionelle Ruhepause im Herzen des Tages ist tief in der spanischen Kultur verwurzelt und spiegelt eine Lebensweise wider, die sich die Zeit nimmt, das Leben zu genießen und zu entspannen. Während die geschlossenen Ladentüren für uns unerwartet kamen, boten sie die perfekte Gelegenheit, das entschleunigte Tempo und die Wertschätzung für eine Auszeit, die die Spanier pflegen, selbst zu erleben. Es ist eine Zeit, in der die Städte eine spürbare Ruhe einnehmen, die Menschen sich zurückziehen, um mit der Familie zu essen oder einfach nur eine Pause von der heißen Mittagssonne zu nehmen. Die Siesta ist mehr als nur ein Nickerchen; sie ist ein wesentlicher Bestandteil des sozialen Gefüges und ein liebenswerter Aspekt des spanischen Alltags, der Besucher einlädt, innezuhalten und das Leben aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
Erster Tag der Heimreise
Der Tag der Heimreise brach an. Am Vorabend wurde alles nötige schon gepackt und wir füllten nur noch den Wassertank des Wohnmobils auf, entleerten die Toilette und den Abwassertank. Jetzt war der Plan, die Nacht auf einem Stellplatz zu verbringen, um Zeit und Geld zu sparen. In der Nähe von Lyon fanden wir den gemütlichen Stellplatz „Area CAMPER PARK Villefranche Beaujolais“. Der „Area CAMPER PARK Villefranche Beaujolais“ ist ein 24/7 Stellplatz, bei dem man einfach an einem kleinen Terminal am Eingang einchecken und bezahlen kann. Allerdings gab es leider kein Sanitärhaus oder Toiletten auf dem Platz, was nicht weiter schlimm war, da wir nur eine Nacht blieben und mit dem Wohnmobil hier waren.
Fast wieder Zuhause
Am nächsten Morgen setzten wir unsere Reise fort und kamen abends mit vielen Erinnerungen in Hessen an. Das Wohnmobil wurde ausgeräumt, gereinigt und zum Vermieter zurückgebracht.
Ich hoffe euch hat der Einblick in unsere kleine Reise nach Spanien gefallen.
Kosten
Hier eine grobe Zusammenstellung der Kosten für die sieben Nächte:
Wohnmobil über Paulcamper inkl. Zusatzversicherung und Reinigung: 1480€
Sprit gesamt: 674€
Maut: 196€
Camping/Stellplätze: 290€
Gesamt ohne Essen/Trinken: 2640€
Die gesamte Route
Die gesamte Strecke in eine Richtung betrug etwa 1400 Kilometer.
Start: In der Nähe von Bensheim
Erster Übernachtung in Frankreich: Les Promenades, 25440, Frankreich
Erste Übernachtung in Spanien: Avinguda del Grau, 1, 17256 Pals, Girona, Spanien
Erster Campingplatz in Spanien: Càmping del Mar, Avda Pomareda s/n, 08380 Malgrat de Mar, Barcelona, Spanien
Zweiter Campingplatz in Spanien: Camping Gavina Creixell, Passeig del Ferrocarril Platja, 43839 Creixell, Tarragona, Spanien
Unser Fazit
Unsere Reise mit dem Wohnmobil nach Barcelona war ein voller Erfolg. Die Freiheit des Campens kombiniert mit der Schönheit der spanischen Küste war unschlagbar. Ein Abenteuer, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird und das wir jedem empfehlen können, der überlegt, ein Wohnmobil über Paul Camper zu mieten.